Wie setzt sich der Preis von Heizöl zusammen?
Heizen ist in den letzten beiden Jahren erkennbar teurer geworden. Auch wenn die extremen Preisanstiege für alle wichtigen Energieträger mittlerweile gestoppt sind, bleibt ein hohes Preisniveau erhalten. Schnell fragen sich Betreiber einer Ölheizung, wie der Preis des Energieträgers Heizöl überhaupt entsteht und wer beim Verkauf des Öls mitverdient. Unser Artikel zeigt auf, wie sich der Preis für Öl genau zusammensetzt.
Die wichtigsten Preisfaktoren von Heizöl im Profil
Bei der Zusammensetzung des Preises sollten Sie als Verbraucher vier Preisfaktoren kennen. Die genannten Beträge beziehen sich auf einen durchschnittlichen Heizölpreis von etwas mehr als 100 Euro pro 100 Liter Öl, die Anfang 2024 zu zahlen waren. Selbstverständlich gibt es Unterschiede je nach Anbieter, Bundesland und mehr.
1. Einkaufspreis der Händler
Ungefähr zwei Drittel des Preises von Heizöl macht der tatsächliche Produktpreis aus. Der Preis umfasst den tatsächlichen Wert des Öls, der den Schwankungen von Angebot und Nachfrage unterliegt. Hier ist noch kein Gewinn eines Händlers mit Heizöl von Ort eingerechnet, alleine der Wert der Ware Heizöl macht circa 65 Euro bei 100 Euro für 100 Liter Heizöl aus.
2. Deckungsbeitrag
Einige Euro entfallen auf den Deckungsbeitrag für den Handel. Dieser ist nicht mit dem Gewinn zu verwechseln, den ein Heizölhändler durch den Verkauf des Energieträgers einnimmt. Schließlich hat dieser nach dem Ankauf der Ware Heizöl diverse Kosten zu decken, beispielsweise durch den Transport des Öls in speziellen Tankwagen, Lagerung, Personalkosten und mehr. Der tatsächliche Gewinn nach Abzug all dieser Kosten kann je nach Preisgestaltung bei wenigen Euro pro 100 Liter Heizöl liegen.
3. CO2-Steuer und Abgaben
Der Staat möchte beim Verkauf von Heizöl mitverdienen, wobei circa ein Drittel der Kosten für jeden verkauften Liter Heizöl dem Staat zufließen. Hierbei sind 6,5 % die etablierte Mineralölsteuer, die seit vielen Jahrzehnten auf den Handel mit diesem Energieträger zu entrichten ist. Die CO2-Steuer als Teil der Energiewende wurde zum Jahr 2024 hin noch einmal erhöht. Die Erhöhung der Steuer lässt den Preis um 3,95 Cent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Die 2024 zu zahlenden 45 Euro pro verursachter Tonne CO2 verteuern den Liter Heizöl um ca. 14 Cent.
4. Mehrwertsteuer
Zum Abschluss erhebt der Staat Mehrwertsteuer auf den Verkauf von Heizöl, wobei der Standardsatz von 19 Prozent angerechnet wird. Durch jede Art von Preiserhöhung erhöht sich deshalb auch der Anteil an Einnahmen durch die Mehrwertsteuer. Ein konkretes Beispiel: Aus den 3,95 Cent zusätzlich durch die CO2-Steuer werden circa 4,8 Cent zusätzlich, da die Mehrwertsteuer erst nachträglich auf den Gesamtpreis aufgeschlagen wird.
Lässt sich beim Heizölpreis überhaupt sparen?
Die Zusammensetzung des Preises ist klar geregelt und ziemlich fest. Als Kunde können Sie hoffen, dass sich der Preis auf den weltweiten Handelsmärkten positiv entwickelt. Werden diese günstigen Kosten vom Händler weitergegeben, sinkt auch anteilig die Besteuerung und Sie können beim Kauf des Energieträgers Heizöl sparen.
Auch mit der Wahl des richtigen Heizöls sparen Sie, vom Standard- bis zum Premium-Produkt stehen Ihnen diverse Möglichkeiten offen. Allerdings ist zu klären, welches Öl zu Ihrer Heizanlage passt und ob sich die Investition in hochwertigeres Heizöl langfristig durch Ihre Brennwerttechnik und unkomplizierte Anlagenwartungen bezahlt macht. Hier beraten wir Sie vor Ihrem nächsten Heizölkauf gerne.